Arbeits- und Berufskleidung

Den Begriff Arbeitskleidung assoziieren vielen mit dem klassischen "Blaumann" - und dieser wird auch heute noch vielfach eingesetzt. Allerdings hat sich das Marktsegment der Arbeits- und Berufskleidung in den vergangenen Jahren stark gewandelt. Neben Arbeitskleidung, die in erster Linie dem Schutz der tragenden Personen dient, gibt es heutzutage einen großen Markt im Bereich der funktionalen, trendigen Berufskleidung, die in zahlreichen Branchen eingesetzt wird. Nicht nur klassische Handwerksbetriebe, sondern auch der Einzelhandel, Hotels, Versicherungen und Fluggesellschaften setzen heute auf professionelle Corporate Fashion. Oftmals entscheiden sich die Unternehmen dabei für Leasingmodelle - die getragene Kleidung verbleibt dabei im Besitz der Reinigung bzw. Wäscherei, die dann nicht nur für die Reinigung, sondern auch für Reparaturen und Austausch verantwortlich ist.

 

Persönliche Schutzausrüstung

Quelle: Bardusch

Besonders anspruchsvoll und aufwendig ist die Pflege sogenannter Persönlicher Schutzausrüstung (PSA), die in erster Linie in handwerklichen und industriellen Bereichen getragen wird. Diese Kleidungsstücke verfügen über Gewebe mit speziellen Schutzfunktionen und dienen damit unmittelbar dem Schutz der tragenden Personen. Die große Herausforderung besteht darin, diese Schutzfunktionen bei der Aufbereitung aufrechtzuerhalten. Feuerwehrkleidung muss auch nach der Wäsche noch vor Hitze und Flammen schützen. In anderen Bereich sind hingegen wieder völlig andere Schutzfunktionen benötigt: Störlichtbogenschutz für Energieunternehmen oder Säureschutz für die Chemieindustrie und ähnliche. Von innen und außen eingetragene Substanzen wie Schweiß, Schmutz, chemische oder biologische Kontaminationen beeinträchtigen die Wirkungsweise der Textilien. Dadurch können sie selbst zum Risikofaktor werden. Erst eine fachgerechte Aufbereitung gibt der Bekleidung ihre Funktionalität und Schutzwirkung zurück.

Es liegt in der Arbeitgeberverantwortung, Schutzbekleidung mit z.B. reflektierenden Eigenschaften, mit Flamm-, Hitze- oder Chemikalienschutz ausgestattet zur Verfügung zu stellen. Problematisch ist aber schon die korrekte Auswahl der Kleidung, mit der Anwender angesichts der Vielzahl von Einsatzzwecken häufig überfordert sind. Genauso wichtig wie die Auswahl der geeigneten Schutzkleidung ist jedoch auch die korrekte Pflege, denn die Schutzfunktionen der Kleidung geht oft ganz oder teilweise verloren, wenn sie nicht normgerecht gewaschen und repariert wird. Dies ist umso problematischer als sich die Träger über den nicht mehr (ausreichend) bestehenden Schutz nicht im Klaren sind und sich damit unbewusst Gefahren aussetzen. Ein hohes Risiko für Träger und Arbeitgeber. 

 

Kompendium für Persönliche Schutzausrüstung

PSA ist für viele gewerbliche Einsatzbereiche unerlässlich. Problematisch ist aber schon die korrekte Auswahl der Kleidung, mit der Anwender angesichts der Vielzahl von Einsatzzwecken und gesetzlichen Vorgaben häufig überfordert sind. Aus diesem Grund hat der Arbeitskreis Workwear/PSA ein Kompendium veröffentlicht, das für den Anwender wesentliche Informationen über die rechtlichen Grundlagen, die Gefährdungsbeurteilung, die Auswahl von Schutzkleidung sowie den Erhalt der Schutzfunktion von PSA enthält. Das PSA-Kompendium wurde anlässlich der A+A 2019 veröffentlicht und steht allen interessierten als Hardcopy in der DTV-Geschäftsstelle zur Verfügung. Gerne können Sie sich bei Fragen mit Herrn Tanguy Gernigon aus der DTV-Geschäftsstelle in Verbindung setzen. Sie erreichen ihn unter gernigon@dtv-deuschland.org oder 030 50 57 200 39. Für Ihre Bestellung nutzen Sie bitte nachfolgendes Formular: Bestellformular

 

Das Kompendium steht Ihnen zudem in einem Online-Blätterkatalog zur Verfügung:

Alles klar mit PSA – Das Kompendium für Persönliche Schutzausrüstung

 

DTV-Mitglieder versorgen über fünf Millionen Arbeitnehmer mit Berufskleidung

Optimale Berufskleidung muss in vielerlei Hinsicht passen. Daher vertrauen immer mehr Unternehmen auf die Erfahrung und Qualität professioneller Miettextilspezialisten. Rund 5,44 Millionen Träger wurden 2019 von den Verbandsmitgliedern mit Berufskleidung (inkl. PSA) ausgestattet. Etrwas weniger als die Hälfte dieser belieferten Arbeitnehmer, nämlich 46,45 Prozent, entfiel davon auf die Industrie. Gefolgt von Beschäftigten im Handel (14,76 Prozent), dem Gesundheits- und Sozialwesen (10,81 Prozent) sowie im Handwerk und Bau (11,99 Prozent).

 

Quelle: DTV

 

Arbeits- und Berufskleidung einschließlich PSA bietet für Wäschereien und Textil Service-Unternehmen auch weiterhin ein erhebliches Wachstumspotenzial. Einheitliche, professionell bereitgestellte Mitarbeiterbekleidung, beispielsweise in der Hotellerie und Gastronomie, wird immer mehr in Anspruch genommen. Von 2005 bis heute ist laut einer Studie der BBE Handelsberatung der Markt für Berufs- und Schutzkleidung um mehr als 12 Prozent gewachsen. Und die Studie sieht für die nahe Zukunft auch noch weiteres Wachstumspotenzial.

Zu den Wachstumskräften im PSA-Markt zählen zunehmend auch Faktoren wie die Marke, der Lieferservice, die CI-Kompatibilität, Nachhaltigkeit und auch modische Aspekte sowie die Kollektionsvielfalt. Gleichzeitig müsse sich die Branche jedoch auch darauf einstellen, dass die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten aufgrund der demografischen Entwicklung mittel- bis langfristig abnehmen wird und damit auch der Absatzmarkt für Arbeit- und Berufskleidung schrumpft.