Förderprojekt für europäische Normenarbeit wurde verlängert
Bonn, 15. Janaur 2019 – Vergangenes Jahr hatten der DTV, die Organisation Small Business Standards (SBS) und der Europäische Verband der kleinen und mittleren Unternehmen, die Sicherheitsprodukte herstellen (SME Safety), ein gemeinsames Projekt ins Leben gerufen, um die Bedürfnisse von KMU, die persönliche Schutzausrüstung (PSA) herstellen, vertreiben oder reinigen in den relevanten Normierungsgremien zu vertreten. Darüber hinaus hatten sich die Organisationen auch in der Regulierung von Medizinprodukten engagieren, da hier u.a. auch OP-Textilien thematisiert werden. Unterstützt wurde das Projekt von Fördermitteln der Europäischen Kommission und den EFTA-Ländern. Nach den Erfolgen des ersten Jahres, u.a. wurde die Textilpflegebranche offiziell als betroffener Stakeholder der neuen PSA-Richtlinie anerkannt, hatten die Projektpartner eine erneute Förderung beantragt. Diese wurde nun für 2019 bewilligt.
Im Rahmen der Initiative konnten die Verbände im vergangenen Jahr u.a. bei dem Entwurf der neuen Leitlinien für die Umsetzung der PSA-Verordnung mitwirken. Infolgedessen beziehet sich die neue PSA-Richtlinie im Gegensatz zu den der alten Richtlinie auch auf Textilpflegedienste (z. B. Wäsche, Trockenreinigung, Vermietung). Das Dokument weist beispielsweise Hersteller an, nicht nur Informationen zu Reinigungs- und Desinfektionsprozessen bereitzustellen, die zur Sicherstellung der Hygiene von Produkten erforderlich sind, sondern auch Angaben über die Zahl der möglichen Waschzyklen anzugeben.
Daneben nahmen Normenexperten der beiden Verbände an mehreren Sitzungen von technischen Arbeitsgruppen und Normierungsgremien teil. Viel Diskussionsbedarf bestand beispielsweise aufgrund der kurzen Zeit, die für den Übergang vom alten Rechtsrahmen (der PSA-Richtlinie 686/89) zur neuen PSA-Verordnung (EU) 2016/425 vorgesehen ist. Der Einjahreszeitraum (der am 21. April 2019 endet) reicht nach Ansicht der Branchenteilnehmer nicht aus, um die betroffenen Produkte erneut zu zertifizieren. Grund dafür ist auch die begrenzte Anzahl benannter Stellen, die für entsprechende Produkttests verantwortlich sind. Hinzu kommt, dass weiterhin viele harmonisierte Standards zur Unterstützung der neuen Verordnung fehlen.
Mit der erneuten Bewilligung der Projektförderung werden die Verbände weiterhin zeitnah über aktuelle Entwicklungen in der Normierung von PSA- und Medizintextilien informieren.