ETSA-Verbändetreffen: Neue Initiativen auf den Weg gebracht

BONN, 07. Februar 2018 - Ende Januar trafen sich die Textilreinigungsverbände aus den USA, Frankreich, England, Schweden, Tschechien, Norwegen, Belgien und Deutschland, um sich zu neuen gemeinsamen Projekten abzustimmen. Der europäische Verband ETSA sowie der französische Verband GEIST hatten dazu nach Paris eingeladen. Bei dem zweitägigen Arbeitstreffen präsentierte der DTV Initiativen und Projektskizzen für eine digitale Lernplattform, die Normenarbeit in der EU und eine neue Kommunikationskampagne für den Textilservice im Pflegeheimbereich.

Probleme bei der Nachwuchsgewinnung und Qualifizierung der Fachkräfte sowie die Herausforderung der weiteren Digitalisierung von Lebens- und Arbeitswelt sind auch außerhalb von Deutschland ein großes Thema in der Branche. Der DTV stieß daher bei den anderen Verbänden auf viel Interesse für ein geplantes Projekt zur Erarbeitung einer digitalen Lernplattform. Mithilfe des Instituts HeurekaNet will der DTV ein Konzept für die Erforschung und Entwicklung einer speziell auf die Bedürfnisse der Textilpflegebranche abgestimmten Lernplattform erarbeiten. Dafür sollen gemeinsam mit den Partnerverbänden aus Schweden, Belgien, Tschechien und Großbritannien Fördermittel im Rahmen des Erasmus+-Programmes der EU beantragt werden. Nach Bewilligung könnte dann innerhalb von drei Jahren eine mehrsprachige Lernplattform entstehen, die die Möglichkeit von virtuellen Klassenräumen, diversen Lernquiz oder Videotutorials bietet. Noch ist allerdings nicht klar, ob die Bewerbung erfolgreich sein wird.

Darüber hinaus präsentierte DTV-Geschäftsführer Andreas Schumacher das neue Projekt des Verbandes zur europäischen Normenarbeit unter dem Dach von SBS: Zusammen mit dem Europäischen Verband der kleinen und mittleren Unternehmen (KMU), die nicht-textile Sicherheitsausrüstung herstellen (SME Safety), hatte der DTV zum Jahresbeginn ein gemeinsames Projekt ins Leben gerufen. Dabei sollen die Bedürfnisse von KMU, die persönliche Schutzausrüstung (PSA) herstellen, vertreiben oder reinigen in den strategisch wichtigen Arbeitsgruppen der EU-Kommission sowie der europäischen Normungsorganisation CEN vertreten werden. Darüber hinaus werden sich die Organisationen auch in der Regulierung von Medizinprodukten engagieren, da hier u.a. auch OP-Textilien thematisiert werden. Auslöser für dieses Projekt sind die neuen EU Verordnungen zur PSA und zu Medizinprodukten, die schon bald in Kraft treten. Bei dem Treffen in Paris wurden mit den übrigen europäischen Textilpflegeverbänden vereinbart, sich gemeinsam und abgestimmt an der Kommentierung von neuen Richtliniendokumenten und dem Erarbeiten von Positionspapieren zu beteiligen. Zudem werden die Partner im November einen Workshop mit Vertretern der EU-Kommission zu den Themen organisieren.

In Zusammenarbeit einiger europäischer Verbände entstand im Vorjahr zudem eine Studie zu den Vorteilen des Textilservice im Vergleich zu Inhouse-Wäschereien. In dem Papier werden sowohl die ökologische, soziale als auch ökonomische Nachhaltigkeit beleuchtet und die Vorteile des Textilservice hervorgehoben. Um die Ergebnisse dieser Studie an die Zielgruppe der Betreiber von Alten- und Pflegeheimen kommunizieren zu können, ist nun geplant, eine mehrsprachige Broschüre und Internetseite zu gestalten.

Schumacher zu der Zusammenarbeit der nationalen Verbände: „Die Kooperation auf der internationalen Ebene ermöglicht uns, sinnvolle Projekte zum Nutzen unserer Mitglieder umzusetzen, die der DTV allein nicht stemmen könnte. Zudem eröffnen sich dadurch europäische Fördertöpfe im Bereich der Ausbildung oder der KMU-Förderung, die uns alleine verschlossen blieben.“

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